Kanada 1999
Endlich wieder Canada. Diesmal mit meiner Lebensgefährtin Sabine. Wie immer war die Reise im August angesetzt. Das ist, finde ich zumindest, die schönste Jahrezeit für Canadareisen. Diesmal flogen wir von Wien über Frankfurt nach Toronto. Wir beschlossen in Toronto für eine Nacht zu bleiben. Schließlich gibt es dort einige Sehenswürdigkeiten die wir uns ansehen wollten.Bei den beiden vorhergehenden Reisen nach Canada lernte ich sowieso nur die Natur kennen. Warum nicht auch mal die Städte. Unser Hotel lag in der Nähe des Flughafens von Toronto. Somit waren wir gezwungen mit einem Taxi in die Stadt zu fahren. Wie überall, die Preise sind nicht ohne.Aber eine sehr schöne Stadt. Direkt an einem See gelegen, wobei man denken könnte, es wäre gar kein See sondern ein Meer, so groß ist dieser See. In der Stadt besichteten wir den CN-Tower, das Hardrock Cafe und den Hafen, wo wir schließlich gut zu Abend aßen. Anschließend ging es wieder mit dem Taxi zum Hotel.
Die lange Reise hatte uns doch müde gemacht und es ging auch Morgen wieder weiter, nur diesmal nicht so wie immer von Toronto nach Winnipeg, sondern über Thunder Bay direkt nach Sioux Lookout. Dies war auch unser Ziel, wo wir für 4 Wochen bleiben wollten. Herrlich, diese Gegend. Jedes mal wenn ich nach Canada komme überwältigt mich diese Mischung aus Wald und Wasser. Und sonst nichts !!!!!! Nachdem wir in Sioux Lookout ankamen, fuhren wir mit einem Taxi zu einem Lebensmittelgeschäft, um uns mit Proviant für die nächsten Wochen einzudecken.
Anschließend ging es zum Fluss, wo wir unser Boot, ein Adventure von Grabner, aufpumpten und uns Richtung Wildnis aus dem Staub machten. Nach einigen Kilometern ereilte uns sofort die Härte der Natur. Es begann zu schütten. Schließlich mussten wir anlegen um uns wieder trockene Kleidung anzuziehen. Nachdem wir uns umgezogen hatten ruderten wir noch eine Weile, bis wir schließlich aufgrund des sehr heftigen Windes nicht mehr vom Fleck kamen.Wir suchten uns für die erste Nacht in der Wildnis einen geeigneten Lagerplatz. Feuer konnten wir keines machen da wir noch zu nahe bei der Ortschaft Sioux Lookout campierten.
Aber am nächsten Tag ging es mit vollem Elan weiter. Wir ruderten über Stromschnellen hinweg, ca. 15 km bis wir schließlich zu einem sehr schönen Platz kamen, der mir sofort ins Auge sprang. Er lag direkt an einem Zufluss. Dort blieben wir einige Tage. In diesen Tagen hatte auch meine Bine Geburtstag, den wir auch standardgemäß mit Sekt und einem "Yes" mit Kerze feierten. Alles natürlich von Österreich mitgenommen. Da die Fische nicht so recht beißen wollten beschlossen wir nach einigen Tagen weiter zu ziehen.
Es ging einige Kilometer weiter in die Wildnis. Und wieder; ein derartiger Regenguss sodass wir schließlich auch das Boot entleeren mussten. Aber diesmal machte uns der Regen nichts aus. Wir hatten uns schnell unsere Regenbekleidung über gezogen. Wir fanden einen Platz der in einer Bucht auf der südlichen Seite lag. Nicht nur das wir hier sehr gut fischen konnten, nein, man hatte auch einen sehr schönen Überblick über die ganze Bucht, und die Sonne lächelte uns schon frühmorgens ins Gesicht. Und oberhalb des Lagers wuchsen sehr viele Beeren unterschiedlichster Art (Preisel-, Heidel-, Wacholderbeeren..). Ach, hier ließe es sich leben.
Das Wetter tat das seinige dazu.Sonnenschein und nur ab und zu Regen. Der störte aber nicht weiter. Tja und wie schon beim Bericht über Canada 1997 erwähnt, wenn man dann noch etwas Zeit zur Verfügung hat, so zwischen dem Jagen, Feuerholz machen, fischen, Beeren pflücken, kochen, Brot backen udgl., um sich eine Sitzgelegenheit und einen Tisch zu bauen; und vielleicht dann noch einen guten Drink zu sich nehmen; ja mehr kann sich eigentlich im Leben nicht wünschen. Überhaupt wenn man dieses Erlebnis mit einem geliebten Menschen teilt !Aber auch die schönsten Tage gehen mal vorbei; nein noch nicht der ganze Urlaub, sondern es wurde Zeit wieder ein neues Lager zu beziehen. Das Feuerholz wurde an diesem Ort schon knapp und man musste es bereits von immer weiter herholen. Nach einigen Ruderstunden fanden wir einen neuen gut gelegenen Platz.
Er befand sich auf einer Insel. Und dort war es auch schließlich wo ich den Meterhecht fing. Dieser Kerl war derartig aggressiv, dass er mir sogar eine starke Angel abbrach. Aber schließlich bekam ich ihn heraus. Er war unsere Verpflegung für die nächsten Tage. Um ihn haltbar zu machen legte ich Teile von ihn in Essigwasser ein. Das Gefäß versenkte ich im See, wo es einigermaßen kühl war. Schließlich lagen die Temperaturen am Tage um die 28° und da hätte der Hecht nicht lange gemundet. Wer jetzt denkt das man nun nur noch Rollmops zu sich nimmt der irrt. Beim Essen spürt man nichts mehr vom Essig. Der Essiggeschmack verkocht sich.
Nachdem wir schließlich schon 3 Wochen unterwegs waren, beschlossen wir uns auch noch Sioux Lookout etwas näher anzusehen. Wir fuhren somit mit dem Boot in die Stadt (oder besser Ortschaft) und nisteten uns in einem Motel ein. Dort blieben wir ca. 1 Woche. Wir unternahmen Ausflüge, sei es mit einem Motorboot als auch zu Fuß. Und wie schon gesagt, auch die schönste Zeit geht einmal vorbei. Also hieß es zusammen packen und ab nach Hause.
Mit dem Flugzeug nach Thunder Bay, weiter nach; Endstation in Thunder Bay mit den Worten "Sie haben ihren Flug versäumt". Ä ??? und jetzt.
Zum Glück arbeitet am Flughafen Thunder Bay eine gebürtige Österreicherin die uns sehr hilfreich zur Seite stand. Nun ging es nicht über Toronto, Frankfurt wieder nach Wien, sondern mit einiger Verspätung übersie haben ihren Flug versäumt ???Toronto, London, Frankfurt nach Wien. Somit kamen wir nicht wie vorhergeplant am Vormittag sondern erst am Abend in Wien an. Und hier, kein Gepäck. Verschollen. Nichts als Ärger. Ich benötige ca. 1 Stunde um den Beamten mein abhanden gekommenes Gepäck aufzuschlüsseln. Aber dann ging es endlich nach Hause. Am Flughafen erwarteten uns schon die Eltern und natürlich die Carina.
Weitere Fotos gibt es hier.