Kanada 2015
Nach 6 Jahren Abstinenz von Kanada war es wieder soweit. Aber ab einem gewissen Alter ;-) sollte man es auch etwas ruhiger angehen. Dieses mal haben, Ferdl und ich die Tour etwa 500 km südlicher unserer letzten angesetzt kanada-2015.kmz [1 KB] . Ziel war also nicht so wie bei den meisten Touren von uns Fort Severn, sondern Webequie. Zwar befuhren wir wieder einen Fluss, den Winisk River von Wunnumin Lake nach Webequie, aber aufgrund der Dimensionen des Winisk River ist er nicht mit dem Sacigo oder Severn River zu vergleichen.
6 Wochen haben wir für diese Tour angesetzt. Der Flug führte uns vorerst wieder mit der Austrian Airlines von Wien nach Toronto und dann weiter mit der Air Canada nach Thunder Bay (Ontario). Von Thunder Bay ging es am Motag mit der Wasaya Airways weiter nach Wunnummin Lake.
In Wunnumin Lake angekommen hieß es erstmals den Northern Store, zum Einkauf der Grundnahrungsmitteln, und den See der nicht allzu weit davon entfernt liegen sollte, zu finden. In solchen abgelegenen kleinen Reservaten liegt der Flughafen immer ettliche Kilometer außerhalb der Ortschaft. Bei unseren Touren half uns immer eine Marotte der einheimischen Bewohner. Wenn ein Flugzeug erwartet wird fahren sie immer zum Flughafen um zu sehen, wer so ankommt. Und dies war auch immer unsere Chance. Sie nahmen uns, und unser Gepäck, für einige kanadische Dollar auf ihrem Pic-Up mit ins Dorf.
Aber dann konnte wir endlich loslegen. Ferdl besorgte die Grundnahrungsmitteln (Mehl fürs Brot, Reis, Salz..) und meine Wenigkeit machte das Grabner Adventure startklar. Dieses hat zwar schon einige Schrammen, von den vorangegangenen 4 Kanada-Touren und auch Wildwasserfahrten in Österreich, abbekommen, aber es ist nach wie vor dicht und für weitere Touren bereit.
Zuerst mussten wir den Wunnumin Lake, immerhin 16 km, überqueren. Wie immer erwartete uns schon Kanada mit einigen lockeren Sprühregen und heftigen Wind. Aber das gehört, wenn man eine Kanu Tour in Kanada macht dazu. Anschließend folgten wir 211 km den Winisk River nach Webequie. Dieser ist jedoch durch ettliche Seen, Wildwasser- und auch seichtere Abschnitte, unterbrochen (wie ihr im Bild nebenan ersehen könnt).
Diese Tour war ernährungstechnisch gesehen, eine der gesündesten die wir durchführten. Hauptnahrungsmittel war, wie ihr sicher ahnen könnt, Fisch. Und zwar Hecht und Zander. In diesen 6 Wochen der Tour fingen wir 50 Hechte, 19 Zander und 10 sogenannte Friedfische. Alle konnten wir natürlich aufgrund der Menge und Größe nicht essen. So entließen wir wieder einige prachtvolle Kerle in die freie Natur. Behalten wurde lediglich diese Menge Fisch, die wir auch essen konnten.
Bzgl. des Wetters ist erwähnenswert, dass diese wie immer in Kanada sehr schwanken. Von 5° bis zu 30° war alles dabei. Also eine recht ansehnliche Spanne. Sonne und Regen wechselten sich regelmäßig, auch tagsüber, ab. So konnte es auch immer wieder vorkommen, dass man sich beim Mittagessen, das meistens aus geräuchertem Fisch mit Brot, durch die Sonne verwöhnen lassen konnte, oder aber auch alle Schichten der Kleidung die man mitgenommen hatte, anziehen musste.
Was Kanada aus meiner Sicht ausmacht, ist mit einigen Worten auf dem Punkt gebracht. Die unendliche Weite, menschenleere und unberührte Natur. In dieser Gegend haben andere dort ansässige Lebewesen das Sagen und der Mensch spielt eine eher untergeordnete Rolle. Man kann dort noch Gebiete erkunden, wo sonst noch nie ein Mensch zuvor war.
Jedenfalls nach etwa 5 1/2 Wochen Natur war leider wieder alles vorbei. In Webequie angekommen mussten wir uns noch auf die Heimreise vorbereiten. Dann ging es mit dem Flugzeug wieder zurück in die Zivilisation. Der Flug führte uns von Webequie über Kasabonika und Big Trout Lake nach Thunder Bay. Nach einer Nacht in Thunder Bay flogen wir über Toronto wieder nach Wien.
Bedanken möchte ich mich vor allem für die Unterstützung bei Dan Jorgensen (Mitglied bei der International Police Association Kanada) und bei meiner in Kanada lebenden Cousine Christine Vasko. Sie haben mich tatkräftig bei der Planung der Tour unterstützt.
Nun noch einige Bilder der Tour.